Ach

„Ach“

02.Oktober 2018

– seufzend löst sich die junge Dame von dem schönen Ausblick und gesellt sich an unseren Tisch auf der Terrasse. 

Unser Tisch sind Esther und René, zwei sehr nette Holländer, mit denen wir die letzten 5 Stunden auf dem Golfplatz Westendorf richtig Spaß hatten, und Anita und ich. 

5 Stunden sind eigentlich viel zu lang für diesen relativ kurzen Platz (vor uns ist ein Turnier). Aber es sind 5 Stunden höchsten Genusses. 

Die junge Dame stellt sich mit festem Händedruck vor: „Ich bin Anna.“ Sie ist mit jungen 29 Jahren die Managerin des Golfclubs Westendorf. Sie erzählt uns, wie privilegiert sie doch sei, hier arbeiten zu dürfen und sich immer wieder über die Landschaft, ihren Job und die ganze Gegend freue. Wie sehr wir das verstehen können!

Sie spricht über den Platz und die Platzpflege und wieviel ihr ein gepflegter Platz am Herzen liegt. Und sie spricht über alles mögliche den Golfclub betreffend. Man merkt ihr die absolute Freude an ihrem Tun deutlich an. 

Der Platz ist jetzt 2 Jahre alt und gesellt sich zu den anderen 13 Golfplätzen in der Umgebung. 

Er ist sehr speziell in die wunderschöne Umgebung eingepasst. Man hat versucht, ihn in die Landschaft zu integrieren, ohne etwas zu zerstören. Das ist bestens gelungen, der Platz belebt das wunderbare Design der Natur. 

Diese Naturbelassenheit hat allerdings auch zwei kleine, aber gravierende Nachteile. 

Erstens ist es hier eng, sehr eng und die Fairways sind nichts für den „Streuer“. Hier musst du geradeaus spielen – oder genügend Bälle mit auf die Runde nehmen. Und ich meine wirklich genügend Bälle (nein, lieber Leser, nicht denken, naja ich packe mal 5 Bälle mehr ein… Nimm lieber beim ersten Mal 20 Bälle mehr mit!)

Das zweite „Problem“ ist diese Landschaft. 

Der Platz liegt eingebettet in den Kitzbüheler Alpen. Link, rechts, vorne und hinten, auf jeder Bahn, auf jedem Abschlag, jedem Fairway, jedem Grün und auch auf den Wegen zwischen den Löchern erwartet dich die absolute Schönheit der Berge.

Sanfte Berge in sattem Grün, klingelnde Kühe auf den Almen, Wälder, Häuser mit Geranien, Almhütten – halt Österreich pur. Zu dem Platz gehört übrigens noch eine sehr schöne, moderne Lodge, die Windau-Lodge. Und ich beneide gerade die hier wohnenden Gäste, die schon zum Frühstück den grandiosen Ausblick genießen dürfen.

Wie, denke ich mir, soll man sich hier eigentlich noch auf’s Golfspielen konzentrieren? Das geht ja gar nicht…!

Ist doch Wurscht, nimmste halt 25 Extrabälle mit…

Ja Anna, du hast Recht mit deinem scherzhaft gemeinten letzten Satz an unserem Tisch: „Unser Golfplatz ist das schönste ballfressende Monster in den Alpen.“ 🙂